„Der Spion, der von der Mosel kam”: Michel Beautier verstärkt VCN-Trainerteam
Das Trainerteam der Deichstadtvolleys darf einen Zugang verzeichnen: Der 50-jährige Michel Beautier, der Name verrät bereits die französisch-deutsche Staatsbürgerschaft, wird Bundesliga-Scout der Deichstadtvolleys.
Nun darf man sich die Aufgabe des Scouts nicht wie die eines Volleyball-Spezialagenten vorstellen; das ganze ist wesentlich nüchterner und erfordert unter anderem das Geschick eines Videospielers, denn er kodiert parallel zu einem Spiel zeitgleich den Spielzug. Das Programm des Rechners liefert daraus jede Menge Informationen über Spielaufbau und Individualqualitäten der gegnerischen Spielerinnen. Dies stellt Cheftrainer und Spielerinnen notwendige Hinweise für den eigenen Spielplan zur Verfügung. Dazu kommt eine detaillierte Videoanalyse, um die Statistiken aus dem Computer zu belegen.
„Im modernen Sport werden eine qualizierte Videoanalyse sowie die Erfassung von statistischen Daten immer wichtiger und helfen, mehr Spiele zu gewinnen als zu verlieren”, begründet Cheftrainer Dirk Groß seinen schon lange gehegten Wunsch nach Verstärkung. In der 2. Liga hatte er die Videoanalysen selbst angefertigt, doch wachsen mit der Spielklasse auch seine Aufgaben.
Umso glücklicher ist man bei den Deichstadtvolleys, einen der raren Experten aus unserer Region gewonnen zu haben. Der 50-jährige Sportwissenschaftler stammt aus Trier, lebt in Konz und hat im deutsch– luxemburgisch-französischen Grenzgebiet etliche Vereine, Beachteams, Auswahlmannschaften betreut, „zu viele”, wie er augenzwinkernd sagt. Zuletzt war er beim saarländischen Männer-Zweitligisten TV Bliesen als Co-Trainer und Scout tätig.
Was ihn bewogen habe, von Mosel, Saar und Sauer an den Rhein zu wechseln? „Ich freue mich wahnsinnig, ein Teil des Projektes ‘VC Neuwied 1. Bundesliga’ sein zu dürfen und möchte jeder Spielerin und dem Team mit Hilfe des Scoutings und der Videoanalyse helfen, von Spiel zu Spiel eine bessere Performance in Technik und Taktik aufs Feld zu bringen!”
Beim letzten Heimspiel im April hatte er Gelegenheit, seine neue Mannschaft auszuspionieren. In seinen Erwartungen bleibt er zunächst bescheiden. Er erhoffe sich viele spannende Ballwechsel und auch den einen oder anderen Satz- und Spielgewinn, um dann hinzuzufügen: „Aber am meisten freue ich mich auf das sehr motivierte Team“. – Wenn das keine Voraussetzung ist …
(hw)