„Back to the roots“: Deichstadtvolleys starten in Rückrunde
Münster / Neuwied.
Am Samstag um 18.30 Uhr starten die Deichstadtvolleys in die Rückrunde ihrer 2. Bundesligasaison. In der Sporthalle Berg Fidel gegen den USC Münster sind sie nicht mit der Bürde des Favoriten belastet.
Zwar steht der Neuling wie im Vorjahr erwartungsgemäß am Tabellenende, ist mit kleinem Etat noch nicht auf dem sportlichen Niveau der Liga angekommen, kann aber mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft blicken. Vor einem Jahr bestand das Team fast nur aus ausländischen Spielerinnen und blieb über die gesamte Saison sieglos. Im RWG gab es der Corona-Situation geschuldet fast nur Geisterspiele. Gerade im so wichtigen ersten Bundesligajahr riss dadurch der Kontakt zum Publikum fast völlig ab.
Reset. Für die zweite Saison gelang es, sich mit einer Mannschaft aus jungen deutschen Spielerinnen und einem jungen Trainer auf einen weiter schwierigen Weg zu machen. Erste Fortschritte sind unverkennbar: Die jungen Spielerinnen gewinnen in Volleyball-Rheinland-Pfalz viele Sympathien, haben im Dezember gegen den Europapokal-Club VfB Suhl Lotto Thüringen mit 3:1 den ersten Saisonsieg eingefahren - und der Auftritt in der Koblenzer CGM-Arena am vergangenen Sonntag markiert mit 1.000 Zuschauern den vorläufigen Zuschauerrekord des Neuwieder Volleyballvereins.
Auch der Anspruch des Trainers, möglichst attraktiven Volleyball zu spielen, konnte selbst gegen einen SSC Palmberg Schwerin, der sein bestes Volleyball vorführte und souverän siegte, umgesetzt werden. Man zeigte einige attraktive Spielzüge, lange Ballwechsel und wurde mit herzlichem Applaus verabschiedet.
Beim VC Neuwied blickt man daher der Rückrunde des zweiten Ausbildungsjahres mit vorsichtigem Optimismus entgegen. Die Deichstadtvolleys werden beim Publikum der Rhein-Mosel-Region präsenter, haben mit ihrem ersten Eventspiel begeistert und bereiten das zweite in der CGM-Arena vor (11.Februar 17:00 Uhr gegen LiB Aachen). Nach dem Sieg im Dezember hoffen sie, in der Rückrunde weitere Ausrufezeichen zu setzen.
Auch Cheftrainer Tigin Yağlioğlu ist stolz auf die zuletzt gezeigten Leistungen seiner jungen Truppe: „Wir haben es geschafft, drei Punkte und vier Sätze zu gewinnen. Mit der Leistung, die wir aufs Feld gebracht haben, sind wir zufrieden. In der Rückrunde wird es aber Ziel sein, mehr greifbare Ergebnisse, also mehr Satzgewinne und vielleicht einen Punktgewinn zu erzielen. Dafür wollen wir unser Bestes geben“, verspricht er.
Mit Münster wartet gleich ein Gegner aus der oberen Tabellenhälfte auf seine Mannschaft, der einen Punkt aus dem Auswärtsspiel in Potsdam mitbringt. „Münster spielt eine sehr gute Saison“, lobt er das Team mit der ehemaligen VCN-Libera Anna Church. „Nach einigen Niederlagen zuvor müssen sie aber unbedingt gegen uns gewinnen. Wir wollen an die guten Leistungen und Szenen aus dem Schwerinspiel anknüpfen und Münster vor eine größere Herausforderung stellen als im Hinspiel, in dem wir eher an unserer Nervosität scheiterten.“
Zu erwarten ist, dass die Sympathien einiger Zuschauer aus dem Münsterland auch den Deichstadtvolleys gelten werden: Die drei „Füchse“ Carla, Sina und Pia stammen aus dem Münsterland, Kristin vom Schemm und Maya Sendner wurden beim VCO Münster ausgebildet und nicht zuletzt ist Tigin Yağlioğlu Münsteraner. Sein Vater war Bundesligatrainer beim USC und er selbst Fußballer bei Preußen Münster. Ein „back to the roots“ also: „Von daher auch ein emotionales, ein besonderes Spiel“, freut sich Yağlioğlu.
Wie immer wird das Spiel auch im sport1extra Live-Stream übertragen.
(hw)