Frustriert in Niederbayern
Vilsbiburg
Im ersten Spiel der Abschiedstournee der Deichstadtvolleys setzte es bei den Roten Raben Vilsbiburg ein deutliches 0:3 (12,12,14).
Am Mittwochabend erst hatten die jungen Spielerinnen der Deichstadtvolleys von der bevorstehenden Insolvenz ihrer Mannschaft erfahren. Es blieb nur ein Tag, um den Schock zu verdauen. Freitag ging es dann auf die weite Reise nach Vilsbiburg. Dank der Mithilfe von Liga und treuen Sponsoren wurde es möglich gemacht, bis Ende der Hauptrunde im Spielbetrieb zu bleiben. Versprochen hatte man sich, dann „erhobenen Hauptes“ aus der Liga zu scheiden. Mit an Bord auch Mentalcoach Karl-Heinz Börner…
Die trotzdem erlittene Niederlage fügte sich nahtlos an die vorhergegangen an, spiegelt die bekannten Defizite wider und ließ nur gelegentlich das Potenzial der Truppe erkennen. Die Gastgeberinnen kamen in keiner Situation in Gefahr, gegen den Underdog einen Satz zu verlieren.
Im ersten Durchgang geriet Neuwied rasch mit 2:11 in Rückstand. Probleme lagen, inzwischen chronisch, in Ballannahme, Abstimmung in der Abwehr und Chancenverwertung. Die Resignation auf dem Feld war unverkennbar, auch wenn es sporadisch zu erfolgreichen Aktionen der Angreiferinnen kam. Vilsbiburg, deutlich routinierter und druckvoller, hatte keine Mühe, den Satz unter Dach und Fach zu bringen.
Spiegelbildlich verlief der zweite Satz, auch wenn der etwas mehr „gute Momente“ für Neuwied bot, das sich zumindest kämpferisch steigern konnte und so den längsten Ballwechsel der Partie für sich entscheiden konnte. Im 3.Satz hielt der Aufwind an. Immerhin hielt man bis zum 10:8 mit, bis die reiferen, erfahreneren und qualitativ besseren Gastgerinnen ihre ersten 3 Heimpunkte einfahren konnten.
Vilsbiburgs belgische Angreiferin Pauline Martin wurde zur Spielerin des Tages gewählt, auf Neuwieder Seite erhielt Lisi Kettenbach, wohl als Würdigung der langen Laufstrecken, die sie zu absolvieren hatte, die silberne Medaille,
Auch Neuwieds Trainer Tigin Yağlioğlu sah das Manko seines Teams in Annahmeschwäche und zu geringer Chancenverwertung. „Vilsbiburg hat uns dafür gnadenlos bestraft, es gab einige gute Ansätze, aber wir belohnen uns nicht für unsere Leistungen“, fügte er resigniert an.
Bereits am Freitag geht die Abschiedstour der jungen sympathischen Mannschaft weiter: Um 19 Uhr haben die Volleyballfreunde Gelegenheit, das europäische Topteam SSC Palmberg Schwerin zu sehen. Dies dürfte auf absehbare Zeit die letzte Gelegenheit in Neuwied sein.
(hw)
Die Deichstadtvolleys:
Carla Fuchs, Amelie Strothoff, Hilkka Hujanen, Elisabeth Kettenbach, Laura Broekstra, Laura Berger, Lydia Stemmler, Klara Single, Anna Hartig, Maya Sendner; Kristin vom Schemm Trainer: Tigin Yağlıoğlu